
Autogenes Training – Entspannung für dein Leben
Autogenes Training ist eine der effektivsten Methoden, um Körper und Geist in einen Zustand tiefer Entspannung zu versetzen. Es hilft nicht nur dabei, Stress abzubauen, sondern fördert auch die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Selbstregulierung. In diesem Artikel erfährst du alles über Autogenes Training: seine Ursprünge, Wirkungen und Einsatzbereiche sowie praktische Anleitungen, wie du es selbst lernen kannst.
Übersicht
- Was ist Autogenes Training?
- Was bewirkt Autogenes Training?
- Warum ist Autogenes Training so effektiv?
- Welche Übungen beinhaltet das Autogene Training?
- Wie hilft Autogenes Training bei Einschlafproblemen?
- Warum hilft Autogenes Training bei Stress?
- Autogenes Training – Kontraindikationen
- Schritt-für-Schritt-Anleitung für Autogenes Training
- Fazit: Entspannung für Körper und Geist
Was ist Autogenes Training?
Das Autogene Training wurde in den 1920er-Jahren von dem deutschen Psychiater Johannes Heinrich Schultz entwickelt. Schultz kombinierte Elemente aus der Hypnose mit Erkenntnissen über die Selbstregulierung des Körpers. Das Ergebnis war eine Entspannungstechnik, die Menschen befähigt, sich selbst in einen Zustand der Ruhe und Entspannung zu versetzen.
Der Begriff „autogen“ bedeutet „aus sich selbst heraus erzeugt“. Das Autogene Training ist somit eine Form der gesundheitsfördernden Selbsthypnose. Das Ziel des Autogenen Trainings ist es, mithilfe von bestimmten Formelsätzen und Übungen das vegetative Nervensystem zu beeinflussen und tiefe Entspannung zu erreichen.
Wie hat sich Autogenes Training weiterentwickelt?
Seit seiner Entstehung hat sich das Autogene Training stetig weiterentwickelt und wird heute weltweit eingesetzt. Neben der Grundstufe – die auf körperliche Entspannung abzielt – gibt es eine Mittelstufe, die sich mit Affirmationen und Formelsätzen für persönliche Ziele beschäftigt, und eine Oberstufe, die auf meditative und imaginative Techniken zurückgreift. Moderne Methoden kombinieren Autogenes Training oft mit Fantasiereisen.
Was bewirkt Autogenes Training?
Autogenes Training wirkt auf mehreren Ebenen:
- Körperliche Entspannung
Es reduziert Muskelverspannungen, reguliert die Atmung und fördert die Durchblutung. - Mentale Ruhe
Die Übungen helfen, den Geist zu beruhigen und Stress abzubauen. - Emotionale Balance
Es stärkt die Selbstwahrnehmung und hilft, innere Konflikte zu lösen. - Förderung der Selbstregulierung
Durch regelmäßige Praxis lernt der Körper, sich selbst besser zu regulieren, was zu einem Gefühl von Gelassenheit und Wohlbefinden führt.
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Wie wirkt Autogenes Training auf das vegetative Nervensystem?
Das vegetative Nervensystem steuert alle unbewussten Vorgänge im Körper, wie Herzschlag, Atmung und Verdauung. Es besteht aus zwei Teilen:
- Sympathikus: zuständig für Aktivität und Stressreaktionen
- Parasympathikus: verantwortlich für Entspannung und Regeneration
Autogenes Training aktiviert gezielt den Parasympathikus, wodurch der Sympathikus „heruntergefahren“ wird. Dies hat folgende Effekte:
- Herzfrequenz und Blutdruck sinken.
- Die Muskeln entspannen sich.
- Stresshormone wie Cortisol werden reduziert.
Dieser Wechsel in den Entspannungsmodus unterstützt die Tiefenentspannung und hilft dem Körper, sich zu regenerieren.
Warum ist Autogenes Training so effektiv?
Die Wirksamkeit des Autogenen Trainings liegt in seiner einfachen, aber effektiven Methode: Du arbeitest mit deinem eigenen Geist, um deinem Körper Entspannung zu ermöglichen. Es erfordert keine Hilfsmittel und kann überall angewendet werden. Studien zeigen, dass regelmäßiges Autogenes Training:
- Stress reduziert
- Schlafqualität verbessert (besser einschlafen)
- Chronische Schmerzen lindert
- Emotionale Stabilität fördert
In welchen Bereichen wird Autogenes Training eingesetzt?
Autogenes Training hat viele Anwendungsbereiche, darunter:
- Stressbewältigung: im Beruf, in der Familie oder bei persönlichen Herausforderungen
- Schlafprobleme: schneller einschlafen, tiefer durchschlafen
- Psychosomatische Beschwerden: z. B. Kopfschmerzen, Magen-Darm-Probleme
- Gesundheitsförderung: Stärkung des Immunsystems, Blutdruckregulierung
- Sport: Verbesserung der mentalen Stärke und Regeneration
- Persönlichkeitsentwicklung: Selbstbewusstsein und innere Ruhe stärken
Autogenes Training und Gesundheit
Autogenes Training wirkt ganzheitlich auf die Gesundheit. Es unterstützt nicht nur die Regeneration des Körpers, sondern stärkt auch die mentale Gesundheit. Studien zeigen, dass Menschen, die regelmäßig Autogenes Training praktizieren, weniger anfällig für stressbedingte Erkrankungen sind.
Welche Übungen beinhaltet das Autogene Training?
Das klassische Autogene Training besteht aus sechs Grundübungen, die den gesamten Körper in einen Zustand der Entspannung versetzen:
- Schwereübung
Ziel: Muskeln entspannen.
„Meine Arme und Beine sind schwer.“ - Wärmeübung
Ziel: Durchblutung fördern.
„Meine Arme und Beine sind warm.“ - Atemübung
Ziel: Atmung beruhigen.
„Mein Atem fließt ruhig und gleichmäßig.“ - Herzübung
Ziel: Herzfrequenz regulieren.
„Mein Herz schlägt ruhig und regelmäßig.“ - Bauchübung
Ziel: Entspannung im Bauchraum.
„Mein Bauch ist angenehm warm.“ - Kopfübung
Ziel: Kühle und Klarheit im Kopf.
„Meine Stirn ist angenehm kühl.“
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Was sind Formelsätze im Autogenen Training?
Formelsätze sind kurze, positive Sätze, die du dir während der Übungen innerlich vorsagst. Sie helfen dir, dein Unterbewusstsein auf Entspannung und Ruhe für den Alltag zu programmieren. Wichtig ist, dass die Formeln immer in der Gegenwartsform und positiv formuliert sind.
Beispiel: „Ruhe und Gelassenheit – an jedem Ort zu jeder Zeit.“
Warum Autogenes Training mit Fantasiereisen kombinieren?
Fantasiereisen verstärken die Wirkung des Autogenen Trainings, indem sie den Geist auf positive Bilder und Szenarien lenken. Dies kann besonders bei Themen wie Selbstregulierung oder emotionaler Heilung hilfreich sein.
Beispiele:
- Eine Reise an einen ruhigen Strand, um den Körper noch tiefer zu entspannen.
- Eine visualisierte Begegnung mit deinem „besten Selbst“, um Gewohnheiten zu ändern.
Wie hilft Autogenes Training bei Einschlafproblemen?
Ein häufiger Grund für Schlafprobleme ist ein überaktives Nervensystem. Autogenes Training beruhigt den Geist, senkt den Stresspegel und fördert die Tiefenentspannung – ideale Voraussetzungen, um schneller einzuschlafen und tiefer zu schlafen. Die regelmäßige Praxis verbessert langfristig die Schlafqualität.
Warum hilft Autogenes Training bei Stress?
Stress entsteht, wenn der Sympathikus dauerhaft aktiv ist. Autogenes Training aktiviert den Parasympathikus und bringt den Körper wieder in Balance. Es reduziert Stresshormone, entspannt die Muskulatur und fördert die mentale Ruhe.
Autogenes Training – Kontraindikationen
Autogenes Training (AT) ist eine wirkungsvolle Methode zur Entspannung und Stressbewältigung, doch es gibt bestimmte Kontraindikationen, bei denen Vorsicht geboten ist oder AT nicht angewendet werden sollte. Diese umfassen:
Psychische Kontraindikationen
- Akute Psychosen oder schizophrene Erkrankungen
Personen mit akuten psychischen Störungen könnten durch die introspektive Natur des AT verstärkte Symptome erleben. - Schwere Depressionen
Während AT bei leichten bis mittleren Depressionen hilfreich sein kann, besteht bei schweren Depressionen das Risiko, dass die Übung die Symptome verschlimmert. - Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
Die Fokussierung auf den eigenen Körper kann Erinnerungen an traumatische Erlebnisse verstärken. - Angststörungen oder Panikattacken
Menschen mit solchen Störungen könnten durch die Selbstversenkung vermehrte Angstgefühle entwickeln.
Körperliche Kontraindikationen
- Epilepsie
Es besteht ein erhöhtes Risiko, dass die Entspannungsübungen einen Anfall auslösen könnten. - Herz-Kreislauf-Probleme
Bei schwerwiegenden Herzerkrankungen, wie instabiler Angina Pectoris, könnte die Herztätigkeit durch AT ungünstig beeinflusst werden. - Akute Schmerzen
Menschen mit starken Schmerzen können Schwierigkeiten haben, sich auf die Übungen zu konzentrieren, und die Entspannung könnte als unangenehm empfunden werden.
Weitere Kontraindikationen
- Starke Erschöpfungszustände
In einem Zustand extremer Erschöpfung könnte es schwerfallen, sich auf die Übungen einzulassen. - Kinder unter etwa 6 Jahren
Jüngere Kinder sind oft noch nicht in der Lage, die nötige Konzentration für Autogenes Training aufzubringen. - Ungeeigneter Kontext
AT sollte nicht in Situationen angewendet werden, in denen eine schnelle Reaktion erforderlich ist, beispielsweise beim Autofahren.
Hinweis:
Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen sollten vor der Anwendung von Autogenem Training Rücksprache mit einem Arzt oder Therapeuten halten. Gegebenenfalls kann eine angeleitete Praxis durch einen erfahrenen Trainer oder Therapeuten erforderlich sein, um individuelle Anpassungen vorzunehmen.
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Schritt-für-Schritt-Anleitung für Autogenes Training
Hier ist eine einfache Anleitung, wie du Autogenes Training lernen und in deinen Alltag integrieren kannst:
Vorbereitung
- Finde einen ruhigen Ort, an dem du ungestört bist.
- Setze dich bequem hin oder lege dich hin.
Durchführung
- Atmung beruhigen: Schließe die Augen und atme tief ein und aus.
- Schwereübung: Sage dir innerlich: „Meine Arme und Beine sind schwer.“ Wiederhole dies mehrmals.
- Wärmeübung: Sage dir innerlich: „Meine Arme und Beine sind warm.“
- Weitere Übungen: Fahre mit den oben beschriebenen Formelsätzen fort.
- Rücknahme: Beende die Übung, indem du dir sagst: „Ich bin wach und erfrischt.“ Recke und strecke dich wie nach einem erholsamen Schlaf. Dann öffne langsam die Augen.
Dauer
Beginne mit 5–10 Minuten pro Tag und steigere dich nach Bedarf.
Fazit: Entspannung für Körper und Geist
Autogenes Training ist eine bewährte Methode, um Ruhe und Gelassenheit in dein Leben zu bringen. Es wirkt positiv auf das vegetative Nervensystem, hilft, Gewohnheiten zu ändern, und fördert die Gesundheit. Ob du besser einschlafen oder Stress abbauen möchtest – Autogenes Training bietet dir ein vielseitiges Werkzeug.
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Hinweis:
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